Dieter Prokop (2017): Geschichte der Kulturindustrie. Tredition
Verlag, Hamburg. Bearbeitete Neuausgabe von Prokop 2001
Dies ist ein Geschichtsbuch über die Medien-Inszenierung
von Macht und menschlichen Interessen, Leiden
und Lachen, Sensationen und Spaß. Es ist ein Buch über
populäres Theater, Gladiatorenkämpfe, Tierhetzen, öffentliche
Propagandabilder, kommerzielle Kirchenbilder,
Newe Zeytungen, Flugblätter, populäre Bücher,
Zirkus, Penny-Presse,
Music Hall, investigative Massenpresse, Film, Radio, Fernsehen,
Internet.
Das Buch bietet reichhaltiges Material und ist klar und verständlich
geschrieben. Es beginnt mit der Antike ab ca. 500 vor unserer
Zeitrechnung und bezieht das römische Kaiserreich und das
Mittelalter ein: Die Zeit der Griechen brachte mit dem Theater
das
erste öffentliche Räsonieren. Und seither gibt es Theorien über
die Medien und die Massen. Das römische Kaiserreich brachte
mit öffentlichen Propagandabildern die erste Public Relations.
Und die Konflikte zwischen dem Dionysischen und dem Apollinischen.
Der Ablasshandel im Mittelalter brachte gefühlvolle Bilder
und die
erste Kulturindustrie und damit erstmals den Medien-Kapitalismus.
Dessen Entwicklung wird bis heute, bis zum digitalen Fernsehen,
Multimedia und Internet dargestellt. Dabei geht es immer um das
Schicksal der Interessen, die sich auf die Medien richten: das
Interesse
an der Entfaltung von Vernunft und Solidarität; das Interesse
an den
Gefühlen der Rührung, des Schreckens, am Lachen; das
Interesse an
feudalistischer, absolutistischer oder demokratischer Repräsentanz.
Die realen und die theoretischen Auseinandersetzungen um
diese Interessen werden in dem Buch anschaulich geschildert
und analysiert.
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