Dieter Prokop (2017): Theorie der Kulturindustrie. Tredition
Verlag, Hamburg. Bearbeitete Neuausgabe von Prokop 2003
Dieses Buch analysiert die Warensprache der Kulturindustrie mittels
kritischer Theorie. Das Interesse gilt der theoretischen Erneuerung
der
Kulturindustrie-Thesen der Frankfurter Schule.
Dieter Prokop wirft
der kritischen Theorie der Kulturindustrie vor,
dass sie ihr eigenes Programm nicht einlöste. Er behauptet,
dass
die wichtigsten Dimensionen einer neuen Kritik der Kulturindustrie
nicht in den Stücken Horkheimers und Adornos zu finden sind,
die sich explizit mit Kulturindustrie befassen. Seine Theorie
der
Kulturindustrie baut auf anderen, entscheidenden Theoriefeldern
der kritischen Theorie auf: Identisches und Nichtidentisches,
Abstraktion und Produktivkräfte in der Warenstruktur,
Positivismuskritik und Theorie kritischer Erfahrung. Prokops
Kritik
will an der Kulturindustrie nicht nur das Identische kritisieren,
sondern sensibel für das Nichtidentische sein. Sie will über
der Kritik am »Denken in abstrakter Allgemeinheit« die
kreativen
Kräfte nicht vergessen, die es in der Kulturindustrie gibt,
und sie
will nicht nur den »Kult des Faktischen« kritisieren.
Das Buch
arbeitet die auch in der Kulturindustrie präsenten Potenziale
für
ein kritisches Bewusstsein heraus.
Das Buch kritisiert
auch die übliche Verdammung der Waren
und
des »Warencharakters«. Es untersucht im Nichtidentischen
der
Waren materielle Freiheitschancen, kreative Waren-Strategien. |